Was ist eine Schokoladenzyste (Endometriom)? Symptome, Diagnose und Behandlungsmethoden

Eine Schokoladenzyste, medizinisch als Endometriom bekannt, ist eine zystische Struktur, die durch die Krankheit Endometriose in den Eierstöcken gebildet wird und besonders häufig bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter auftritt. Ihren Namen verdankt sie dem dunkelbraunen, schokoladenähnlichen Aussehen des angesammelten alten Blutes in ihrem Inneren.

Was ist ein Endometriom?

Das Endometriumgewebe (die Gebärmutterschleimhaut) verdickt sich normalerweise in jedem Menstruationszyklus, löst sich ab und wird als vaginale Blutung (Menstruation) ausgestoßen. Wenn dieses Gewebe jedoch außerhalb der Gebärmutter wächst, insbesondere in den Eierstöcken, und bei jedem Menstruationszyklus auf die gleiche Weise weiterblutet, bildet es im Laufe der Zeit eine zystische Struktur. Diese wird als Schokoladenzyste bezeichnet.

Laut Daten von UpToDate entwickeln etwa 17-44 % der Frauen mit Endometriose Schokoladenzysten.

Symptome einer Schokoladenzyste

Sie verursacht möglicherweise nicht bei jeder Frau Symptome, aber die häufigsten Beschwerden sind:

• Übermäßige Zunahme der Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe)

• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)

• Unfruchtbarkeit (Infertilität)

• Chronische Unterleibsschmerzen (Beckenschmerzen)

• Brauner Ausfluss (Schmierblutungen) vor oder nach der Menstruation

Diese Symptome können mit anderen gynäkologischen Problemen verwechselt werden. Daher ist eine fachärztliche Abklärung wichtig.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Zur Diagnose werden im Allgemeinen die folgenden Methoden eingesetzt:

• Ultraschall (Sonographie): Das Erscheinungsbild einer dickwandigen Zyste mit homogenem, dunklem (echoarmem) Inhalt in den Eierstöcken ist diagnostisch hinweisend.

• MR-Bildgebung (MRT): Wird zur Differenzialdiagnose eingesetzt, insbesondere in komplexen Fällen.

• Laparoskopie (Bauchspiegelung): Kann sowohl zur Diagnose als auch zur Behandlung eingesetzt werden. Mit dieser Methode wird die Zyste direkt eingesehen und kann entfernt werden.

Gemäß den ESHRE-Leitlinien kann eine definitive (endgültige) Diagnose einer Schokoladenzyste nur durch die Entnahme einer Biopsie (Gewebeprobe) während einer laparoskopischen Operation gestellt werden.

Der Zusammenhang zwischen Endometriom und Unfruchtbarkeit

Das Endometriom kann Gewebeschäden in den Eierstöcken verursachen und die Eizellqualität mindern. Zusätzlich:

• Es kann die Eizellreserve (ovarielle Reserve) verringern.

• Es kann den Eisprung (Ovulation) beeinträchtigen.

• Es kann die Beweglichkeit der Eileiter einschränken.

Studien zufolge kann die Chance auf eine Spontanschwangerschaft beim Vorhandensein eines Endometrioms auf bis zu 25 % sinken.

Aus diesem Grund sind eine frühe Diagnose und eine angemessene Behandlung für Frauen mit Kinderwunsch sehr wichtig.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung wird je nach Alter der Patientin, ihrem Kinderwunsch, ihren Beschwerden und der Größe der Zyste geplant:

1. Medikamentöse Behandlung

• Das Wachstum der Zyste kann mit Hormonpräparaten wie der Antibabypille, GnRH-Analoga und Gestagenen gestoppt werden.

• Diese Methode verkleinert die Zyste nicht, sie unterdrückt lediglich die Symptome.

• Sie ist nicht geeignet für Patientinnen mit Kinderwunsch (Infertilitätsproblemen).

2. Laparoskopische Chirurgie (Bauchspiegelung)

• Die Zyste wird minimalinvasiv (geschlossene Methode / Laparoskopie) entfernt.

• Das Eierstockgewebe wird sorgfältig geschont, um die Fruchtbarkeit zu schützen.

• Wenn die Zystenwand vollständig entfernt wird, sinkt das Rezidivrisiko (Rückfallrisiko).

• Allerdings kann die Eizellreserve nach der Operation beeinträchtigt werden, weshalb der Eingriff, insbesondere bei Kinderwunsch, sorgfältig geplant werden muss.

3. IVF (In-vitro-Fertilisation)

• Insbesondere bei Frauen mit wiederkehrenden (rezidivierenden) Zysten oder in fortgeschrittenem Alter kann eine IVF-Behandlung direkt bevorzugt werden.

• Sie kann bei Bedarf vor oder nach einer Operation angewendet werden.

• Laut UpToDate wird bei einigen Patientinnen mit einem Endometriom von mehr als 4 cm eine direkte IVF anstelle einer Operation empfohlen, um die Eizellreserve zu schonen.

Besteht ein Rezidivrisiko (Rückfallrisiko)?

Ja. Selbst nach einer Operation liegt die Rezidivrate innerhalb von 5 Jahren bei etwa 20-50 %. Daher sollten Patientinnen nach der Operation regelmäßig nachuntersucht und bei Bedarf mit einer Hormontherapie unterstützt werden.

Fazit

Eine Schokoladenzyste ist nicht nur eine Zyste, sondern Teil einer chronischen Erkrankung. Sie kann negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben und die Lebensqualität ernsthaft mindern. Daher sollten Beschwerden nicht ignoriert werden, und es sollte ein angemessener Behandlungsplan durch eine fachärztliche Untersuchung erstellt werden.